Pressemitteilung

Frühmobilisierung unterstützt bei Patienten die Genesung

Expertenaustausch in den RKH Kliniken mit internationaler Beteiligung

Mehr als 100 Teilnehmer trafen sich bei der überregionalen Konferenz zur Frühmobilisierung mit internationalen Experten


Am 23. November 2018 fand die nunmehr 4. Konferenz Frühmobilisierung an der RKH Akademie in Markgröningen mit vier internationalen und elf nationalen Referenten statt. Das Netzwerk Frühmobilisierung hatte die RKH Akademie als Veranstaltungsort 2018 ausgewählt. 121 Teilnehmer unterschiedlicher Professionen im Gesundheitswesen reisten aus über dreißig verschiedenen regionalen und überregionalen Einrichtungen zur Konferenz an. Diese Interprofessionalität spiegelte sich auch in der Gestaltung des Programmes wider, da jeder Vortragsblock jeweils einen Vortrag eines medizinischen, eines therapeutischen und eines pflegerischen Experten beinhaltete.

Im ersten Vortragsblock der Veranstaltung „Allgemeine Einführung in Frühmobilisierung“ stellte Privatdozent Dr. Stefan Schaller, Assistenzarzt der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, verschiedene Studien vor, die die Evidenz der Frühmobilisierung in den Blick nehmen und leitete hieraus ein Fazit hab. Wie genau die praktische Umsetzung von Frühmobilisierung im klinischen Alltag aussieht, wurde daraufhin von Stefan Nessizius, Physiotherapist am Institut für Physikalische Medizin und Rehabilitation am Landeskranksnhaus/Universitätskliniken Innsbruck verdeutlicht. Tobias Melms, Intensivpfleger im Zentrum für Intensiv- und Überwachungspflege der Universitätsmedizin Greifswald, legte weiterführend dar, welche Barrieren bei der Implementierung von Frühmobilisierung auftauchen können und wie die Einführung dennoch gelingen kann.

Im Vortragsblock „Spezielle Fragestellungen“ beleuchtete Dr. Tobias Wollersheim, Assistenzarzt der Klinik für Anästhesiologie mit Schwerpunkt operative Medizin an der Charité Universitätsmedizin Berlin, die erworbene Muskelschwäche des kritisch kranken Patienten (ICUAW) und führte aus, wie Frühmobilisierung die Genesung bei diesem Krankheitsbild unterstützen kann. Als Logopädin widmete Natalie Rommel, Bereichsexpertin der Logopädie am Therapiezentrum am Universitätsklinikum Tübingen, sich der Schluckstörung (Dysphagie) und legte dar, mit welchen Möglichkeiten dieses Krankheitsbild erkannt und wie den betroffenen Patienten durch Therapie geholfen werden kann. Wie eine frühe Mobilisation auch bei Patienten mit invasiven Zugängen möglich ist, verdeutlichte Katrin Lichy, Teamleitung der interdisziplinären Intensivstation am RKH Klinikum Ludwigsburg, in ihrem Vortrag und legte dabei besonderes Augenmerk auf Patienten, die an eine Extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO) angeschlossen sind.

Nach einer Mittagspause konnten die Teilnehmer sich in vier angebotenen Workshops den Herausforderungen in der praktischen Umsetzung der Frühmobilisierung stellen und Handlungsmöglichkeiten erkennen. Inhaltlich befassten sich die Workshops mit den Themen Atemtraining, Mobilisation von adipösen Patienten, Mobilisation mit Beatmung und Delir-Scoring.

Den Abschluss der Konferenz Frühmobilisierung bildete der Vortrag von Dr. Marike van der Schaaf, Associate Professorin und Physiotherapeutin am Academic Medical Center der Universität Amsterdam, zum Thema „top care = top sport“, in welchem sie die Parallelen zwischen Genesung und Training darlegte und damit auch aufzeigte, was die Frühmobilisierung auf der Intensivstation vom Spitzensport lernen kann.

Die RKH Akademie bietet zahlreiche Aus-, Fort- und Weiterbildungen für Gesundheitsberufe. Inzwischen gehören dazu auch bis zu 7 verschiedene Kongresse und Symposien in jedem Jahr, die sich zunehmender Beliebtheit erfreuen. Die Angebote und Kongressberichte der RKH Akademie finden Sie regelmäßig aktualisiert unter www.rkh-akademie.de