Pressemitteilung

Die Geriatrische Tagesklinik Vaihingen ist ein Erfolgsmodell

Das Modellprojekt erfreut sich eines hohen Zuspruchs bei Ärzten, Patienten und Angehörigen

Viele Menschen über 70 leiden an drei oder mehr Krankheiten gleichzeitig. Sind die Erkrankungen schwerwiegend, muss der Patient zu einem stationären Aufenthalt in eine Klinik. Handelt es sich um leichte Erkrankungen, können niedergelassene Ärzte und Therapeuten die Behandlung übernehmen. Es gab aber keine Einrichtung, die Patienten behandeln konnte, deren Erkrankungen für einen Krankenhausaufenthalt nicht schwerwiegend genug waren, für die Arztpraxen aber wegen des Schweregrads nicht mehr behandelbar waren. Diese Lücke wurde mit dem Modell der internistisch-diagnostischen Tagesklinik für geriatrische Patienten in Vaihingen/Enz geschlossen.

„Mit der geriatrischen Tagesklinik verhindern wir einerseits einen stationären Aufenthalt, andererseits entlasten wir die Angehörigen und die niedergelassenen Ärzte“, sagt Dr. Natalie Früh, Ärztliche Leiterin der Tagesklinik. „Wir können einen stationären Aufenthalt verhindern und entlasten die Angehörigen und niedergelassenen Ärzte durch den Wegfall mehrerer Untersuchungs- und Behandlungstermine und dem entsprechenden organisatorischen Aufwand“, so die Fachärztin für Neurologie und Psychiatrie mit Zusatzbezeichnung Geriatrie.

Inzwischen findet die im Februar 2016 als Modellprojekt der Regionalen Kliniken Holding (RKH) mit den Krankenkassen gegründete Tagesklinik mit derzeit 12 Plätzen hohen Zuspruch unter den niedergelassenen Ärzten. „Die Tagesklinik ist ein wichtiges Bindeglied zwischen der ambulanten und stationären Versorgung zur Sicherung einer selbständigen Lebensführung älterer Menschen“, so Dr. Michael Friederich, Hausarzt und Internist in Markgröningen und Vorsitzender der Kreisärzteschaft Ludwigsburg. „Sie sollte dringend erhalten bleiben, denn sie ist eine Entlastung für uns niedergelassene Ärzte und nimmt den Angehörigen organisatorischen und psychischen Druck“. Das Modellprojekt der geriatrischen Tagesklinik wird in längeren Abständen vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) geprüft. Die nächste Begehung findet am 27. September statt. Dabei werden die Ausstattung, das Personal, die Prozesse und die Behandlungsergebnisse unter die Lupe genommen.

Ein Team aus Ärzten, Pflegekräften und Therapeuten stellt montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr die medizinische und therapeutische Behandlung sicher und unterstützt die Patienten dabei, so lange wie möglich autark zu bleiben. Liegt eine stationäre Einweisung durch einen Haus- oder Facharzt vor, können in der Tagesklinik Patienten mit Schwindel, Herzinsuffizienz, Diabetes, Schmerzsyndrome, Gehstörungen und anderen Krankheitsbildern versorgt werden. Das Therapieangebot - basierend auf der Grundlage eines umfassenden geriatrischen Befunds - beinhaltet neben einer Ernährungsberatung und täglicher Physiotherapie und Ergotherapie ebenso Übungen zur Sturzprophylaxe, Gangschulungen, Balanceübungen, Schlucktherapien, Kontinenz-Trainingseinheiten, sowie die Beratung und Anleitung von Patienten und Angehörigen bei Alltagsfragen. Der Patient wird morgens von einem rollstuhlgerechten Taxiunternehmen abgeholt und abends wieder nach Hause gebracht.