Pressemitteilung

Atemgating und 4D-CT ermöglichen schonende Hochpräzisionsbestrahlung beweglicher Tumoren

Sabine-Dörges-Stiftung spendet Atemgating/4D-CT-Ausstattung für die Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie im RKH Klinikum Ludwigsburg

(von links): Dr. Peter Schraube, Anne Matros und Professor Dr. Arndt-Christian Müller vor dem neuen 4D-Computertomograph mit Atemgating-Ausstattung.

Die Strahlentherapie ist integraler Bestandteil vieler kurativer (heilender) Tumortherapien. Da der Patient während einer wenige Minuten dauernden Behandlung ein- und ausatmet, bewegen sich die Organe im Brust- und Oberbauchbereich. Bei Tumoren in diesen Regionen – zum Beispiel Brustkrebs, Lungentumore, Lebertumore - vergrößert sich dadurch der Bestrahlungsbereich, um in allen Atemphasen den Tumor zu erfassen. Dadurch wäre der atembedingt mitbehandelte Anteil an gesundem, benachbartem Gewebe größer.

Atemgating bedeutet, dass die Bestrahlung nur in einer genau definierten Atemphase erfolgt. Das Atemgating ist eine elegante Methode, um den Anteil an gesundem Gewebe im Bestrahlungsbereich so gering wie möglich zu halten.

Zur Vorbereitung wird ein 4D-CT (Computertomographie) angefertigt, welches in den Schnittbildern alle Atemphasen aufzeichnet. Dazu ist ein Training des Patienten erforderlich. Während des CT-Scans erhält der Patient sowohl ein akustisches als auch einen optisches Feedback (grafische Darstellung der Atemkurve in Echtzeit auf einem Bildschirm). Mit dem 4D-CT kann zum einen die Atembeweglichkeit eines Tumors exakt gemessen werden, zum anderen kann die optimale Atemphase für die Behandlung ausgewählt werden.

Während der Bestrahlung werden die Atembewegungen eines Patienten mit einer speziellen Scan- Technik millimetergenau überwacht. Unter kurzem Anhalten des Atems erfolgt die punktgenaue Bestrahlung. Kommt es zu einer unvorhergesehenen Bewegung, Ausatmen oder gar einer Positionsänderung, stoppt die Bestrahlung automatisch.

„Wir sind der Sabine-Dörges-Stiftung sehr dankbar für die Ausstattung mit dieser 4D-CT/Gating-Methode. Damit können wir für unsere Patienten das Behandlungsspektrum erweitern und eine schonendere Therapie beispielsweise beim linksseitigen Brustkrebs als auch bei Hochpräzisionsbestrahlungen von Lunge und Leber zur Verfügung stellen“, so Professor Dr. Arndt-Christian Müller, Ärztlicher Direktor der Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie im RKH Klinikum Ludwigsburg. Anne Matros, Regionaldirektorin der RKH Kliniken Ludwigsburg-Bietigheim, und Professor Dr. Müller nahmen mit Freude die Spende der Sabine-Dörges-Stiftung in Höhe von 97.539 € entgegen. Sie wurde ihnen von Dr. Peter Schraube, stellvertretender Vorsitzender der Sabine-Dörges-Stiftung und ehemaliger Chefarzt der Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie im Ludwigsburger Klinikum überreicht.