Im RKH Krankenhaus Mühlacker ist eine Ära zu Ende gegangen: mehr als 31 Jahre lang war Dr. Stefan Reim in der Anästhesiologie tätig und wurde nun in den Ruhestand verabschiedet. Vielen Patienten und niedergelassenen Ärzten in Mühlacker und Umgebung ist sein Name vertraut. Seit seinem Antritt als Leitender Arzt im Januar 2007 hat er das Gesicht der Anästhesiologie in Mühlacker nachhaltig geändert.
In einer Feierstunde wurde Dr. Stefan Reim am 29. März nach über 31-jähriger Tätigkeit im RKH Krankenhaus Mühlacker von Landrat Bastian Rosenau in den Ruhestand verabschiedet. Er würdigte die vielen Verdienste von Dr. Reim für die Kreisklinken und den hervorragenden Ruf, den er in Mühlacker und Umgebung genießt. Der in Plochingen geborene Anästhesist war nach seinem Medizinstudium an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz und der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt a.M. als Assistenzarzt am St.-Josef-Hospital in Wiesbaden, am Universitätsklinikum Ulm und am Krankenhaus in Wangen tätig. Im September 1987 trat er dann als erster Oberarzt in die Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie des Krankenhauses Mühlacker ein, deren Leitung er seit Januar 2007 innehatte.
„Für Sie standen immer die Patienten und ihre Versorgung im absoluten Vordergrund, und daneben haben Sie noch die Zeit gefunden, sich für unser Haus in verschiedenster Form zu engagieren“. Mit diesen Worten lobte Dominik Nusser, Regionaldirektor der Enzkreis-Kliniken, den unermüdlichen Einsatz von Dr. Reim für das RKH Krankenhaus Mühlacker über Jahrzehnte hinweg. Ein großer Verdienst war es, die total intravenöse Anästhesie und das Neuromonitoring zur Steuerung der Narkosetiefe zu etablieren und damit die Einführung einer schonenden, sicheren und nebenwirkungsarmen Narkosetechnik zu ermöglichen. Er hat die Aufgaben eines Transplantationsbeauftragten sowie des Transfusionsverantwortlichen ausgeübt, was zu einer höheren Sicherheit des Transfusionswesens im RKH Krankenhaus Mühlacker beigetragen hat. Reim war an der Einführung von Standards für die sichere Versorgung gebrechlicher Patienten im Rahmen der Alterstraumatologie beteiligt und hat sich um die Sepsis-Früherkennung bei Patienten verdient gemacht. Über seine Aufgaben als Leitender Arzt der Anästhesiologie hinaus übernahm er mehrere Jahre die Aufgabe des Ärztlichen Sprechers im RKH Krankenhaus Mühlacker. Eine große Bedeutung hatte für Dr. Reim von Anfang an auch der für die Patientensicherheit und Dokumentation immens wichtige Einsatz von Checklisten. „Egal ob es um die OP-Checkliste, die Transfusions-Checkliste oder eine andere ging, die Listen waren stets dabei, wenn Sie diese für sinnvoll hielten“, so der Regionaldirektor Dominik Nusser, der aus Erfahrung weiß, dass der entsprechende Dokumentationsaufwand von Ärzten nicht immer geliebt wird.
Dr. Reim wurde auch für seine gute Zusammenarbeit mit den Ärzten, sowohl mit den niedergelassenen Ärzten als auch den Ärzten innerhalb der Enzkreis-Kliniken, sowie für seine Verdienste einer berufsübergreifenden Zusammenarbeit sehr geschätzt. Aufgrund seines Engagements, seines stets offenen Ohrs für die Belange der Patienten und Kollegen sowie seiner persönlichen Eigenschaften war er sehr geschätzt. Die Nachfolge im Amt als Leitender Arzt hat sein langjähriger leitender Oberarzt und Stellvertreter Dr. Andreas Frost übernommen.