Pressemitteilung

Etablierung einer Transfusionsmedizin in den RKH Kliniken

Patient Blood Management zur Schonung körpereigener Blutreserven und als wichtiger Qualitätsfaktor

Die Transfusionsmedizin ist ein relativ junges Fachgebiet, welches bislang primär an Universitätskliniken zu finden ist. Sie beschäftigt sich mit der Herstellung von Präparaten aus Blut, der Transfusion von Blut- und Blutbestandteilen sowie deren klinischen und laborchemischen Diagnostik. In den letzten Jahren hat die Bedeutung der Transfusionsmedizin für Krankenhäuser zugenommen. Durch die demografische Entwicklung stehen immer mehr ältere Patienten mit einem wachsenden Transfusionsbedarf immer weniger Blutspendern gegenüber. Blut und Blutpräparate werden so immer knapper. Die RKH Kliniken wollen diesem Problem durch die Etablierung einer Transfusionsmedizin begegnen und gleichzeitig zu einer Erhöhung der Patientensicherheit beitragen.

Vor dem Hintergrund der Erkenntnisse aus der COVID-19-Pandemie wurde zunächst die Mikrobiologie mit der Krankenhaushygiene zusammengelegt. Daraus ist das Institut für Klinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene hervorgegangen – wir berichteten. Im Rahmen der Restrukturierung entsteht beim Institut für Laboratoriumsmedizin im Gegenzug nun mit der Transfusionsmedizin ein neuer zusätzlicher Schwerpunkt. „In einem Klinikverbund dieser Größe mit zahlreichen Operationen und Notfällen ist es unumgänglich, die Transfusionsmedizin weiter zu stärken und auszubauen“, sagt Professor Dr. Hannsjörg Baum, Ärztlicher Direktor des Instituts, welches jetzt den Namen Institut für Laboratoriumsmedizin und Transfusionsmedizin trägt.

Ein wichtiger Schritt und Qualitätsfaktor hierbei wird die Einführung eines patientenorientierten Blutmanagements, auch „Patient Blood Managements“ genannt, sein. Blutarmut kann bei einer Operation zu einem Risikofaktor werden und weitere Komplikationen mit sich bringen. Häufig ist die Blutmenge der Patienten bereits vor der Operation nicht optimal. Im Verlauf des Krankenhausaufenthalts können deshalb Blutverluste während oder nach der Operation sowie Blutentnahmen für weitere Untersuchungen zu einer Blutarmut führen. Zum Ausgleich wird häufig direkt auf Fremdblut zurückgegriffen. Um dies möglichst zu vermeiden, greift das „Patient Blood Managements“ auf drei Maßnahmen zurück: standardisierte Prüfung und Vorbereitung von Risikopatienten vor geplanten operativen Eingriffen, Minimierung des Blutverlusts während und nach der Operation und Stärkung der körpereigenen Blutreserven. „Mit Franziska Prévôt haben wir eine Fachärztin für Transfusionsmedizin im Team, mit der wir diesen Fachbereich ausbauen und zum Wohle der uns anvertrauten Patienten stärken können“, so Baum.