Pressemitteilung

Modell der Alterstraumatologie am RKH Krankenhaus Mühlacker hat sich bewährt

Ältere Menschen werden nach einem Unfall gemeinsam von der Geriatrie und Unfallchirurgie behandelt

Im Bild zu sehen von links nach rechts Dr. med. Olgierd Taler (Sektionsleiter Unfallchirurgie), Silvana Wenzdorfer (Krankenpflegehelferin, Delirprävention), Roman Dettmann (Ärztlicher Leiter der Geriatrischen Rehabilitationsklinik)

Ältere Menschen leiden oft gleichzeitig an mehreren Krankheiten, die sich wechselseitig beeinflussen, an Verschleißerscheinungen an den Gelenken und sind bei Stürzen einer höheren Verletzungsgefahr ausgesetzt. Ein stationärer Aufenthalt in der Klinik führt dann nicht selten zu Verwirrtheitszuständen (Delir) und zu einer rasanten Verschlechterung ihres Allgemeinzustands. Ältere Menschen bedürfen in der Klinik einer speziellen, ganzheitlichen Behandlung. Vor drei Jahren wurde deshalb im RKH Krankenhaus Mühlacker das Modell einer Alterstraumatologie etabliert, bei der Altersmediziner – auch Geriater genannt – und Unfallchirurgen Hand in Hand auf Basis eines gemeinsam entwickelten Behandlungskonzepts zusammenarbeiten.

Im RKH Krankenhaus Mühlacker wird betagten unfallchirurgischen Patienten, die gleichzeitig internistisch-geriatrische Nebenerkrankungen haben, eine optimale medizinische Versorgung aus einer Hand angeboten. Die enge Kooperation zwischen Unfallchirurgen und Geriatern ermöglicht es, auf die speziellen Bedürfnisse älterer Menschen angemessen zu reagieren. Dies beginnt schon bei einer altersgerechten Narkose und speziellen Operationsverfahren, die eine schnellstmögliche Mobilisierung ermöglichen. Im Rahmen unseres Delir-Vermeidungs-Konzeptes werden akute Verwirrtheitszustände verhindert bzw. adäquat behandelt. Es erfolgt eine geeignete Schmerztherapie und eine Früh-Mobilisation mit unterstützenden Therapien wie Logopädie, Ergo- und Physiotherapie. Bereits zu Beginn des stationären Aufenthalts wird die direkte Rückkehr ins häusliche Umfeld durch eine frühzeitige Einbindung des Sozialdienstes oder, wenn dies nicht möglich sein sollte, ein direkt anschließender Aufenthalt in der geriatrischen Rehabilitationsklinik in die Wege geleitet mit dem Ziel, eine Rückkehr ins häusliche Umfeld wieder zu ermöglichen.

„Wir versorgen hier in Mühlacker die betagten Patienten auf einer gemeinsamen, alterstraumatologischen Station und können im Bedarfsfall die Patienten direkt in die Geriatrische Rehabilitationsklinik verlegen“, so Dr. Olgierd Taler, Sektionsleiter Unfallchirurgie im RKH Krankenhaus Mühlacker. Die gemeinsame Station bringt den älteren Patienten spürbare Vorteile. Das Verweilen auf einer Station und die Möglichkeit, Vertrauen zu Bezugspersonen aufzubauen, fördern das Wohlbefinden und damit auch eine raschere Genesung. Zudem ist das Pflegepersonal durch spezielle Schulungen besser auf die besonderen Anforderungen vorbereitet. „Nach drei Jahren Alterstraumatologie können wir eine positive Bilanz ziehen. Wir haben alle Abläufe speziell auf die körperlichen und psychischen Bedürfnisse betagter Menschen ausgerichtet und damit gute Erfolge erzielt“, sagt Roman Dettmann, Ärztlicher Direktor der Geriatrischen Rehabilitationsklinik. Dazu tragen die intensive fachliche Zusammenarbeit der Geriater, Unfallchirurgen, Pflegekräfte und Therapeuten bei.

Foto: RKH Enzkreis-Kliniken gGmbH
Fotograf: Rafael Garzorz