Die demografische Entwicklung und zunehmende Alterung der Bevölkerung führt zu einer wachsenden Zahl älterer Menschen in den Krankenhäusern. Immer häufiger kommt es deshalb vor, dass der Patient trotz Abschluss der stationären, medizinischen Versorgung nicht aus der Klinik entlassen werden kann, da er noch in hohem Maße pflegebedürftig ist. Er kann weder in seine häusliche Umgebung oder in sein Pflegeheim zurückkehren, noch in eine rehabilitative Weiterbehandlung übergeben werden. Angebote der Kurzzeit- und Übergangspflege schließen diese Versorgungslücke adäquat, jedoch mangelt es auch im Enzkreis derzeit noch an derartigen Angeboten. Auch das RKH Krankenhaus Mühlacker steht immer häufiger vor dem Problem, den Patienten nicht entlassen oder in adäquate Versorgungsstrukturen überführen zu können. Im Ergebnis bindet dies zum einen Betten- und Personalkapazitäten und verhindert die Aufnahme neuer Patienten. Zum anderen hat diese „Fehlbelegung“ auch finanzielle Folgen. Durch das geltende, pro Behandlungsfall pauschalierte Vergütungssystem werden die Kosten bei Überschreitung der vorgegebenen Grenzverweildauer in den meisten Fällen nicht erstattet. Die Kliniken werden vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen durch Erlösminderungen sanktioniert.
Vor diesem Hintergrund war es ein wichtiges Ziel der RKH Kliniken, bei der Entwicklung des Gesundheitscampus am RKH Krankenhaus Mühlacker ein Angebot für Kurzzeit- und Übergangspflege schaffen zu können. Dafür konnte das Sozialwerk Bethesda e.V. als kompetenter Projektpartner gewonnen werden. Das Sozialwerk will einen Beitrag dazu leisten, diese wachsende Versorgungslücke zu schließen und den Bedarf an Kurzzeit- und Übergangspflegeplätzen im Enzkreis zu decken. Sie hat sich dazu sehr konstruktiv und mit großem Engagement in die Planungen der RKH Kliniken im Rahmen der Entwicklung des Gesundheitscampus in Mühlacker eingebracht. Auf dem Gelände des RKH Krankenhauses Mühlacker entsteht ein Kurz- und Übergangspflegeheim mit 48 Plätzen. „Das Kurz- und Übergangspflegeheim ist nicht nur für die RKH Enzkreis-Kliniken und unseren Gesundheitscampus hier in Mühlacker ein Meilenstein, sondern auch ein weiterer wichtiger Baustein im Rahmen der Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung der Kreisbevölkerung“, so Dr. Felix Mayer, Regionaldirektor der RKH Enzkreis-Kliniken.