Pressemitteilung

Neu in den RKH Kliniken: Integrative Medizin - Verbindung der modernen Schulmedizin mit Naturheilkunde

von lins: Dr. Jens-Paul Seldte und Professor Dr. Wolfgang Heyl

Das Brustzentrum Ludwigsburg-Bietigheim, eine gemeinsame Einrichtung der Frauenkliniken am RKH Klinikum Ludwigsburg und RKH Krankenhaus Bietigheim-Vaihingen, kümmert sich um die Behandlung bösartiger Brusterkrankungen. Es sieht seine Aufgabe darin, den Patientinnen den schwierigen Weg mit Brustkrebs durch Begleitung und Unterstützung leichter und erträglicher zu machen. In der Brustsprechstunde laufen alle Fäden zusammen. Von der Sprechstunde aus werden mit den Patientinnen gemeinsam notwendige Behandlungsschritte koordiniert. Die Therapie wird auf Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse und Leitlinien von verschiedenen Spezialisten vorgenommen. Regelmäßige Fortbildungsveranstaltungen und Qualitätszirkel garantieren dabei höchstes medizinisches Niveau.

Nun wurde das Leistungsspektrum des Brustzentrums um eine neue Säule erweitert. Ein Kompetenzzentrum für Integrative Medizin soll die bisherigen Verfahren einer modernen Schulmedizin sinnvoll durch die Hinzunahme von wirksamer Naturheilkunde ergänzen. Die Sprechstunde für Integrative Medizin verfolgt ein ganzheitliches Konzept, bei dem die onkologischen Patientinnen mit ihren persönlichen Wünschen und Bedürfnissen im Mittelpunkt stehen. In einem ausführlichen Gespräch erfährt die Klinik, was den Betroffenen bei ihrer Behandlung wichtig ist. Und so kann sie gemeinsam mit der Patientin ein individuelles Therapiekonzept entwickeln. Die Patientinnen erlernen, wie Sie Ihre eigenen Ressourcen einsetzen können, um belastende Therapiefolgen zu mildern und ihre Selbstheilungskräfte zu stärken. So wird der Grundstein für eine nachhaltige Genesung und eine Rückkehr in einen gesunden Alltag gelegt. „Wir bieten High-End-Schulmedizin an und bringen - weil wir davon überzeugt sind - auch Naturheilkunde mit ein“, sagt Dr. Jens-Paul Seldte, Ärztlicher Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am RKH Krankenhaus Bietigheim-Vaihingen. „Von beiden versuchen wir das Positive ineinanderzufügen, um einen Mehrwert für die Frauen zu erreichen.“

Bereits vor rund zwei Jahren nahmen Professor Dr. Wolfgang Heyl, Ärztlicher Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am RKH Klinikum Ludwigsburg, und Dr. Jens-Paul Seldte Kontakt auf mit Professor Dr. Andreas Michalsen. Dieser ist seit 2009 Chefarzt der Abteilung Naturheilkunde im Immanuel Krankenhaus Berlin und Inhaber der Stiftungsprofessur für klinische Naturheilkunde am Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie der Charité-Universitätsmedizin Berlin. Zwei Teams der beiden Frauenkliniken durften dort jeweils eine Woche lang hospitieren. Sie kehrten mit großer Begeisterung zurück und schmiedeten sofort Pläne, die dort gewonnenen Erkenntnisse zum Wohle der Patientinnen auch in den RKH Kliniken einzubringen. Unterstützt durch eine bis heute andauernde beratende Kooperation durch Professor Dr. Michalsen und sein Berliner Team wurde ein umfassendes Behandlungskonzept auf die Beine gestellt, das in den nächsten Jahren weiter ausgebaut werden soll.

Herzstück ist eine Sprechstunde, bei der die jeweilige Patientin darüber beraten wird, welche individuellen Bausteine des Behandlungsspektrums der Integrativen Medizin sie ergänzend zur Schulmedizin sie in Anspruch nehmen kann. Das gesamte Behandlungsspektrum setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen:

_Beratung und Behandlung bei Nebenwirkungen unter Therapie (Chemotherapie, Antikörpertherapie, Bestrahlung)
_Behandlung von Wechseljahresbeschwerden und Knochenschmerzen unter Antihormontherapie- Beratung in Bezug auf den Einsatz von Vitaminen und Mikronährstoffen
_Beratung und Begleitung der Misteltherapie, Stärkung des Immunsystems
_naturheilkundliche Behandlung und Beratung zu Selbsthilfestrategien (Wassertherapie, Umschläge, Einreibungen, ausleitende Therapien wie Schröpfen und Blutegeltherapie)
_Akupunktur/Akupressur z.B. bei Übelkeit und Missempfindungen
_Beratung zur Ordnungstherapie, basierend auf dem Prinzip der Lebensneuordnung
_Motivation zur regelmäßigen Bewegung, ggf. im Rahmen von internen Kursangeboten
_Entgiftung und Unterstützung der Leberfunktion
_Beratung und Begleitung beim Fasten
_Veranlassung einer Stuhluntersuchung bei Verdacht auf eine gestörte Darmflora mit entsprechender Beratung über sinnvolle Nahrungsergänzung mit Prä- und Probiotika

„Naturheilkunde zielt auf Selbstheilung ab, während Schulmedizin versucht, von außen heilend einzugreifen“, so Seldte. Ein wesentlicher Bestandteil des Konzepts ist das sogenannte Mind-Body-Medizin-Curriculum. Patientinnen erlernen in einem Kurs, ihren Körper und Geist zu verbinden und dadurch einen neuen Lebensstil zu erlangen.

Entscheidend ist aber die Bereitschaft der Patientin, sich darauf einzulassen, denn ohne das Mitwirken der Patientin geht es nicht. Wie auch in der Schulmedizin muss der Patient dahinterstehen, sonst ist die Wirkung abgeschwächt. Denn das ist durch Studienergebnisse hinlänglich bekannt: die Psyche steht in Wechselwirkung mit dem Immunsystem. Und dieses ist wiederum entscheidend an der Bekämpfung einer Krebserkrankung beteiligt.