Pressemitteilung

RKH Klinikum Ludwigsburg: Der Weg zum inklusiven Krankenhaus

Broschüre für Mitarbeiter bei Auftaktveranstaltung im Foyer des Klinikums Ludwigsburg vorgestellt

Von links: Matthias Ziegler, Regionaldirektor RKH Kliniken Ludwigsburg-Bietigheim, Bettina Spahr, Mitarbeiterin Abteilung Qualitätsmanagement der RKH Kliniken Ludwigsburg-Bietigheim, Dr. Michael Buob, Ärztlicher Direktor des Sozialpädiatrischen Zentrums am RKH Klinikum Ludwigsburg, Klaus Dörzbach, Schwerbehindertenvertretung Kliniken Ludwigsburg-Bietigheim, Brigitte Belzhuber, Chefarztsekretärin am RKH Klinikum Ludwigsburg, Konrad Seigfried, Erster Bürgermeister der Stadt Ludwigsburg, Dr. Eckart Bohn, Behindertenbeauftragter des Landkreises Ludwigsburg, Professor Dr. Jörg Martin, Geschäftsführer der RKH-Kliniken

Die Regionale Kliniken Holding macht sich auf den Weg zum inklusiven Krankenhaus. Das bedeutet, dass Barrieren für Menschen mit Handicaps abgebaut werden. Ein erster Schritt ist getan, im Rahmen einer kleinen Feier im Foyer des Ludwigsburger Klinikums fand nun am 29. Oktober 2019 die Auftaktveranstaltung statt, bei der auch Brigitte Belzhuber als neue Anprechpartnerin für Menschen mit Behinderungen im RKH Klinikum Ludwigsburg vorgestellt wurde.


Musikalisch umrahmt wurde sie von der Band „Die Grönis“ der Schule Gröninger Weg in Bietigheim. Die Schüler des sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums machten mit ihrer Live Musik deutlich, was Inklusion bedeutet: Jeder gehört ganz natürlich dazu. Am Runden Tisch der Stadt Ludwigsburg für Menschen mit Behinderungen entstand die Idee, das Klinikum hier einzubeziehen. Wie der Erste Bürgermeister der Stadt Ludwigsburg und Vorsitzende des Runden Tisches Konrad Seigfried betonte, gebe es eben auch in einem Krankenhaus Schwellen und Hindernisse, die es zu überwinden gelte. Als Ziel des Runden Tisches nannte Seigfried eine inklusive Gesellschaft ohne Barrieren und Diskriminierungen und freute sich über die Bereitschaft des Klinikums, sich hier einzubringen.


„Wir wollen uns auf den Weg zu einem behindertengerechten Krankenhaus machen und besser werden“, versprach Regionaldirektor Matthias Ziegler. Das habe mit Baumaßnahmen, aber vor allem auch mit Bewusstseinsbildung zu tun, fügte Ziegler an. Der Ärztliche Direktor des Sozialpädiatrischen Zentrums Dr. Michael Buob sprach in diesem Zusammenhang von den Barrieren in den Köpfen. „Es geht um die gleichberechtigte Teilhabe gerade in einem hochsensiblen Bereich wie dem Krankenhaus“, machte Buob deutlich. Der Behindertenbeauftragte des Landkreises Ludwigsburg, Dr. Eckart Bohn beschrieb die Inklusion in Anlehnung an den Leitspruch der Theo-Lorch-Werkstätten: Ganz normal anders sein. Bohn betonte, dass Barrierefreiheit nicht nur im direkten Wohnumfeld, sondern auch in öffentlichen Einrichtungen ein Thema sei. Für ihn vor allem wichtig: „Es müssen Betroffene mitwirken, sonst wird nichts draus“. Was der Klinikaufenthalt für einen Menschen mit Behinderung bedeutet, machte Jutta Grolik deutlich. Die Trägerin des Bundesverdienstkreuzes erkrankte als Kind an Polio (Kinderlähmung). Die Seniorin sitzt im Rollstuhl und engagiert sich in Ludwigsburg unermüdlich für Barrierefreiheit. Im Frühjahr war sie wegen eines Beinbruchs Patientin auf der neuen, für Behinderte geeigneten Unfallstation des Klinikums. „Ich wurde sehr gut betreut “, sagte Jutta Grolik, deren Mann Rudolf ebenfalls im Rollstuhl sitzt. Beide sind auf dem Titelbild der jetzt vorgestellten Broschüre „Händel mein Handicap...“ für Krankenhausmitarbeiter zu sehen. Die Grundlage für das Heft entstand in einem ähnlichen Projekt im Landkreis Konstanz. Als Ziel formuliert RKH-Geschäftsführer Professor Dr. Jörg Martin, dass sich Menschen mit Behinderungen in den RKHKliniken wohlfühlen und die Unterstützung erhalten, die sie benötigen. In der Broschüre gibt es Tipps zur Kommunikation mit Patienten und zu kleinen sowie großen Hilfen, die je nach Art der Beeinträchtigung ganz unterschiedlich sein können und für ein gutes Miteinander in einer nicht ganz einfachen Situation sorgen.