Pressemitteilung

Tag gegen den Schlaganfall am 10.05.2020 und die Coronakrise

Jeder Schlaganfall ist ein Notfall- Jede Minute zählt!

Der Schlaganfall ist eine Volkskrankheit. Jede Woche erleiden in Baden-Württemberg fast 700 Menschen einen Schlaganfall, jedoch kommen seit der Coronakrise weniger Menschen mit Schlaganfall-Symptomen in die Kliniken.

Aktuelle Erhebungen der Arbeitsgemeinschaft Schlaganfallstationen in Baden-Württemberg (ASBW) und der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft zeigen landesweit einen deutlichen Rückgang der Behandlung von leichten bis mittelschweren Schlaganfällen an. Dies wird mit der großen Angst von Patienten in Verbindung gebracht, sich bei einer Krankenhausbehandlung eventuell mit COVID-19 anstecken zu können. Die Gefährdung durch eine COVID-Infektion ist jedoch gering im Vergleich zu den oft fatalen und lebensbedrohlichen Auswirkungen eines Schlaganfalls.

Große Sorge bereitet momentan den Schlaganfallmedizinern, dass landesweit vor allem Menschen mit vorübergehenden Symptomen die Aufnahme ins Krankenhaus scheuen. Das kann schwerwiegende bleibende Folgen haben, denn oft folgt flüchtigen oder leichten Symptomen ein schwerer Schlaganfall.

Die ASBW appelliert deshalb anlässlich des Tags gegen den Schlaganfall am 10. Mai dringend an die Bürgerinnen und Bürger, bei Anzeichen eines Schlaganfalls sofort den Notruf zu tätigen. Zu den typischen Schlaganfallsymptomen zählen Sprach- oder Sehstörungen, Lähmungserscheinungen auf einer Körperseite oder Taubheitsgefühl, Schwindel mit Gangunsicherheit oder sehr starker Kopfschmerz.

Unsere Botschaft sagt Prof. Fetter, Sprecher der Schlaganfallstationen in Baden-Württemberg, lautet auch in Zeiten der COVID-Pandemie „Jeder Schlaganfall ist ein Notfall- Jede Minute zählt!“.  Professor Dr. Martin Schabet, Neurologe und Ärztlicher Direktor der Klinik für Neurologie im RKH Klinikum Ludwigsburg, ergänzt: „ Zögern Sie auch bei leichten Beschwerden nicht, die 112 anzurufen, und veranlassen sie die sofortige Einlieferung in eine Schlaganfalleinheit. Denn nur so lassen sich bleibende Schäden verhindern oder gering halten“. Angesichts der möglichen Folgen eines Schlaganfalls gilt: lieber ein Notruf zu viel als ein Patient, der zu spät versorgt wird. Weitere Informationen zu den Schlaganfallstationen in Baden-Württemberg gibt es im Internet unter der http://www.schlaganfallstationen-bw.de/standorte/