Pressemitteilung

Versorgung aller Patienten ist sichergestellt

Die Intensivkapazitäten in Baden-Württemberg sind noch nicht ausgeschöpft

Von den in Baden-Württemberg insgesamt betreibbaren 2.440 Intensivbetten sind derzeit 2.127 Intensivbetten belegt. Somit stehen aktuell noch 313 Intensivbetten zur Verfügung. Dies entspricht landesweit einer durchschnittlichen Belegung von 87,2%. Die Zahl der COVID-19-Intensivpatienten lag nach Daten des DIVI-Intensivregisters von Krankenhaus-Standorten bei 615 Fällen, von denen 376 Patienten invasiv beatmet werden. In den RKH Kliniken, die für 10 Kliniken in den vier Landkreisen Ludwigsburg, Enzkreis, Karlsruhe und Reutlingen verantwortlich sind und jährlich rund 150.000 stationäre Patienten behandeln, liegt die Belegung auf den Intensivstationen auch in Nicht-COVID-19-Zeiten durchschnittlich bei 85-95%.

In den RKH Kliniken des Landkreises Karlsruhe, die an den zwei Klinikstandorten in Bretten und Bruchsal rund 400 Betten betreiben, werden 10% der Betten auf Normalstation und bis zu 40% der Intensiv- und Überwachungsbetten für COVID-19-Patienten verwendet. „Wie viele andere Kliniken haben auch wir auf unseren Intensiv- und Überwachungsstationen schon immer eine durchschnittliche Belegung von fast 90% und sind somit noch nicht am Limit angelangt“, sagt Professor Dr. Martin Schuster, Ärztlicher Direktor der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie in den RKH Kliniken des Landkreises Karlsruhe. Er warnt vor einer unberechtigten Panikmache unter den Bürgerinnen und Bürgern, indem davon berichtet wird, dass Nicht-COVID-19-Patienten durch das Verschieben von Operationen versterben könnten. „Schon in den ersten beiden Pandemiewellen mussten Operationen verschoben werden, um notwendige Intensivbetten für COVID-19-Patienten zur Verfügung stellen zu können, ohne dass jemand daran verstorben ist“, so Schuster weiter. Dessen ungeachtet räumt er ein, dass die Beschäftigten in den Kliniken durchaus sehr belastet und allmählich ausgebrannt seien. Insgesamt ist die Lage in den RKH Kliniken zwar angespannt, aber durchaus beherrschbar.

Um eine gleichmäßige Verteilung der COVID-19-Intensivpatienten in Baden-Württemberg zu gewährleisten, wurde in Baden-Württemberg das „Cluster-Konzept“ mit sechs Versorgungsgebieten etabliert. Neben den Universitätsstandorten Heidelberg, Ulm, Tübingen und Freiburg sind die Cluster Karlsruhe und Ludwigsburg/Stuttgart für das Management der COVID-19-atienten benannt. Sind die Intensivkapazitäten einzelner Kliniken voll belegt, kann zunächst ein COVID-19-Intensivpatient innerhalb des eigenen regionalen Clusters in eine andere Klinik verlegt werden. Sind die Kapazitäten des gesamten Clusters erschöpft, kann zwischen den sechs Clustern verlegt werden. „Das Potenzial an Intensivbetten in Baden-Württemberg ist noch nicht voll ausgeschöpft. Von einer Lebensgefahr für Patienten können wir noch lange nicht sprechen“, sagt Professor Dr. Götz Geldner, landesweiter Koordinator der Cluster in Baden-Württemberg und Ärztlicher Direktor der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie im RKH Klinikum Ludwigsburg. Wenn sich alle Kliniken an die Vorgaben des Landes halten, dass im Falle großer, maximalversorgender Kliniken bis zu 32,5% und bei allen anderen Kliniken bis zu 40% der Intensivbettenkapazitäten für COVID-19-Patienten vorgehalten werden sollten, reicht die Intensivkapazität aus. „Auch bei Einhaltung der Vorgaben des Landes ist bei den RKH Kliniken die Versorgung aller Patienten einschließlich aller Krebs- und Notfallpatienten jederzeit sichergestellt“, so Geldner.