Klinik für Neurologie in Ludwigsburg

Die Klinik für Neurologie hat 57 Betten. Unsere Patienten werden von 25 Ärzten, 46 Pflegekräften und mehreren Logopädinnen, Ergotherapeutinnen und Physiotherapeuten betreut und behandelt. Darüber hinaus werden etwa 5.000 Patienten ambulant versorgt. Neurologische Expertise wird außerdem umliegenden Kliniken konsiliarisch zur Verfügung gestellt.

Spezialisierte Fachärzte gewährleisten sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich ein hohes Versorgungsniveau für das gesamte Spektrum neurologischer Erkrankungen. Die diagnostische Ausstattung ist auf dem neuesten Stand. In Kooperation mit der Klinik für Neurochirurgie und dem Institut für diagnostische und interventionelle Neuroradiologie im Hause bieten wir nahezu alle modernen Therapieverfahren an. Schwer erkrankte neurologische Patienten behandeln wir auf der anästhesiologisch geführten Intensivstation.

Spezialsprechstunden für Patienten mit

  • Kopfschmerzen, Schwindel und Demenz
  • Erkrankungen des peripheren Nervensystems und der Muskulatur
  • Myasthenia gravis
  • Autoimmunerkrankungen des Nervensystems
  • Multipler Sklerose
  • Schlafstörungen und Epilepsie
  • Gefäßerkrankungen des Gehirns
  • Tumorerkrankungen des Gehirns (einschl. ambulante Chemotherapie und Antikörper-Therapie)

Leistungsspektrum

Schwerpunkte

  • Schlaganfall
  • Autoimmunerkrankungen des Nervensystems (z. B. Multiple Sklerose)
  • Erregerbedingte entzündliche Erkrankungen (z. B. Meningitis, Enzephalitis)
  • Neurodegenerative Erkrankungen (z. B. Parkinson, Alzheimer)
  • Hirn- und Rückenmarkstumoren
  • Epilepsien
  • Kopfschmerzen (z. B. Migräne)
  • Erkrankungen des peripheren Nervensystems (z. B. Polyneuropathie)
  • Neuromuskuläre Erkrankungen (z. B. Myasthenie gravis)
  • Muskelerkrankungen (z. B. Myositis)

Schlaganfallbehandlung

Es kommt auf jede Minute an!

Die Nervenzellen im Gehirn sind ständig auf frischen Sauerstoff und Glukose angewiesen und sofort gefährdet, wenn die Blutzufuhr und damit die Versorgung unterbrochen ist. Der plötzliche Verschluss einer hirnversorgenden Arterie ist ein Notfall.

Symptome eines Schlaganfalls können sein:

  • Halbseitige Lähmungserscheinungen (vollständig oder teilweise)
  • Herabhängender Mundwinkel
  • Halbseitiges Pelzigkeits- oder Taubheitsgefühl (vollständig oder teilweise)
  • Sprach- und Sprechstörungen
  • Unfähigkeit, Gesprochenes zu verstehen
  • Sehstörungen (einäugige Blindheit, Gesichtsfeldausfall, Doppelbilder)

Symptome eines Schlaganfalls (auch vorübergehende) bedeuten einen Notfall!

  • Notruf für Patienten: 112
  • Notruf für Ärzte im Kreis Ludwigsburg: 07141-99-66699 (Notaufnahme im Klinikum)

Schlaganfallbehandlung

In der Notaufnahme unserer Klinik werden die Patienten kurz neurologisch und internistisch untersucht. Anschließend erfolgt eine Computertomographie des Gehirns, die zeigt, ob eine Mangeldurchblutung (Hirninfarkt) oder eine Hirnblutung die Ursache der Symptome ist. Wenn ein Patient mit anhaltender Symptomatik und Mangeldurchblutung rechtzeitig in die Klinik gekommen ist und keine gewichtigen Gründe dagegen sprechen, erhält er eine intravenöse Lysetherapie, mit der Blutgerinnsel in verstopften Gefäßen aufgelöst werden. Unter Anwendung moderner bildgebender Verfahren können mittlerweile aber auch Patienten behandelt werden, bei denen der genaue Zeitpunkt des Eintretens des Hirninfarkts unbekannt ist oder bereits eine längere Zeit bis zum Eintreffen in der Klinik verstrichen ist.  Falls die Computertomographie den Verschluss eines großen Hirngefäßes zeigt, erfolgt zusätzlich eine endovaskuläre Thrombektomie, bei der das Gerinnsel über einen Katheter entfernt wird.

Anschließend werden die Patienten auf die Schlaganfallstation verlegt. Dort werden die Patienten rund um die Uhr klinisch überwacht und Blutdruck, Puls, EKG, Atmung, Sauerstoffsättigung und Temperatur kontinuierlich registriert, so dass bedrohliche Veränderungen rasch erkannt und korrigiert werden können. Zum Behandlungsteam gehören besonders ausgebildete Ärzte, Pflegekräfte, Physiotherapeuten, Logopädinnen und Ergotherapeutinnen. Wichtig ist es nun, mit speziellen Herz-, Gefäß- und Laboruntersuchungen die Ursache des Schlaganfalls zu klären, um eine entsprechende Prophylaxe einleiten zu können. Bei manchen Patienten werden verengte Gefäße operiert oder mit einem Stent versorgt. Für schwerer betroffene Schlaganfall-Patienten stehen in unserer Klinik sog. „comprehensive care“ Betten zur Verfügung, die eine hochqualifizierte Weiterbehandlung auch nach dem Aufenthalt auf der Stroke Unit gewährleisten.

Behandlungszahlen

Die Klinik für Neurologie betreibt eine der größten Stroke Units in Deutschland. Pro Jahr werden ca. 1500 Patienten mit einem Schlaganfall behandelt, ca. 450 hiervon haben eine vorübergehende Mangeldurchblutung (TIA). Im Jahr 2022 wurden 220 Thrombolysetherapien und über 150 Thrombektomien bei akuten Schlaganfallpatienten durchgeführt.

Besonderheiten

  • Überregionale Stroke Unit mit 12 Betten, zertifiziert von der Deutschen Schlaganfallgesellschaft (Regionaler Schwerpunkt, zertifiziert von der AG baden-württembergischer Schlaganfallstationen)
  • Tumorerkrankungen des zentralen Nervensystems: ambulante und stationäre Chemotherapie, Behandlung von Patienten in enger Kooperation mit der Neurochirurgischen und der Radioonkologischen Klinik im Zentrum für Neuroonkologie des Hauses
  • Ambulante Immunglobulin- und Antikörper-Therapie bei Patienten mit neurologischen Autoimmunerkrankungen
  • Abklärung neurologischer Schlafstörungen im Schlaflabor