Pressemitteilung

Livestream der RKH Kliniken mit Experten am 9. September anlässlich des Welttags der Patientensicherheit zum Thema Inklusion

Bist du sicher? Patientensicherheit geht alle an!

Eine noch größere Herausforderung der Patientensicherheit besteht, wenn die zu versorgenden Patienten besondere Risiken mitbringen. Dazu zählen Personen, die sich nur eingeschränkt oder gar nicht mitteilen können wie beispielsweise Kinder, Menschen mit Demenz, Menschen mit kognitiven oder körperlichen Einschränkungen.

 
Ein Klinikaufenthalt bringt Aufregung mit sich, das geht allen Patienten so. Bei Menschen mit einer Beeinträchtigung, einem Handicap oder einer Behinderung stellen die ungewohnte Umgebung und Abläufe im medizinischen Betrieb aber häufig eine noch größere Herausforderung dar. Sie haben Probleme, sich zu orientieren und zu artikulieren, sie verstehen nicht alles auf Anhieb und für Rollstuhlfahrer bedeutet jede noch so kleine Stufe ein großes Hindernis. Barrieren abbauen und Bewusstseinsbildung lautet die Devise. Auch die RKH Kliniken haben sich hier auf den Weg gemacht und stellen die Inklusion nun in den Mittelpunkt des diesjährigen Welttags der Patientensicherheit. Die Kernfrage: „Welche besonderen Bedürfnisse bringen Menschen mit Behinderungen mit und wie muss die medizinische Versorgung angepasst sein, um auch für sie sicher zu sein?“.

Da aufgrund der Corona-Pandemie Besucherveranstaltungen in den RKH Kliniken nicht wie gewohnt stattfinden können, wird am Mittwoch, 9. September von 18 bis 19.30 Uhr ein Livestream der RKH Kliniken zum Thema Inklusion angeboten. Der Livestream und die Teilnahme am Tag der Patientensicherheit wurde durch die beiden Patientensicherheitsbeauftragten der RKH Kliniken, Thorsten Hauptvogel und Ellen Locher initiiert. Nach ihren kurzen Vorträgen beantworten die Experten Fragen im Chat. Wer an diesem Abend keine Zeit hat, bei der Livesendung dabei zu sein: Der Livestream kann auch noch sechs Wochen lang im Internet abgerufen werden. Mit der Bundesverdienstkreuzträgerin Jutta Grolik nimmt dabei eine Betroffene teil, die sich in Ludwigsburg unermüdlich für mehr Gehör von beeinträchtigten Menschen und Barrierefreiheit einsetzt. Was bedeutet für Rollstuhlfahrer die Einweisung ins Krankenhaus? Jutta Grolik kann da aus eigner Erfahrung berichten und lobt vor allem die neue, für Behinderte geeignete Unfallstation. Rudolf Grolik wurde jüngst als Notfall im Klinikum aufgenommen, der Rollstuhl musste zu Hause bleiben. Er wünscht sich nun, dass das Klinikum in solchen Fällen einen Ersatzrollstuhl zur Verfügung stellt. Das Ehepaar Grolik ist auf dem Titelbild der im vergangenen Oktober vorgestellten Broschüre „Händel mein Handicap“ für Krankenhausmitarbeiter zu sehen. Die Broschüre gibt Tipps zur Kommunikation mit kleinen sowie großen Hilfen, die je nach Art der Beeinträchtigung ganz unterschiedlich sein können und für ein gutes Miteinander in einer nicht ganz einfachen Situation sorgen. Moderiert wird die Livestream-Veranstaltung durch Ellen Locher.

Fachlicher Input kam unter anderem vom Ärztlichen Direktor des Sozialpädiatrischen Zentrums (SPZ) am RKH Klinikum Ludwigsburg, Dr. Michael Buob, der ebenfalls am Livestream teilnimmt. Das SPZ bietet eine umfassende Diagnostik und Behandlung für Kinder und Jugendliche mit komplexen Störungen und Beeinträchtigungen an und für Dr. Buob ist es wichtig, dass diese Patienten auch im Erwachsenenalter weiteren Zugang zu solchen Hilfen haben. „Die Barrierefreiheit kann derzeit leider noch nicht vollständig durchgehalten werden, eine individuelle krankenkassenfinanzierte Assistenz für Menschen mit Behinderung wäre während des Aufenthaltes wünschenswert“, so Buob. Außerdem beim Livestream mit Expertenwissen dabei: Brigitte Belzhuber, Ansprechpartnerin für Menschen mit Behinderungen im RKH Klinikum Ludwigsburg, Bettina Spahr, Mitarbeiterin des Qualitätsmanagements, und Klaus Dörzbach von der Schwerbehindertenvertretung der Kliniken Ludwigsburg-Bietigheim sowie der Behindertenbeauftragte des Landkreises Ludwigsburg, Dr. Eckart Bohn. Was wurde positiv verändert und wo müssen die Kliniken noch besser werden? Diese und andere Fragen werden kompetent beantwortet.