Pressemitteilung

RKH Krankenhaus Mühlacker: Höchste Standards bei der Versorgung verunfallter geriatrischer Patienten

Kooperation der Chirurgie und Geriatrie im RKH Krankenhaus Mühlacker

Dr. med. univ. Mascha Trojer

Bereits seit vier Jahren setzt die Chirurgische Klinik im RKH Krankenhaus Mühlacker in enger Zusammenarbeit mit der Geriatrischen Rehabilitationsklinik ein fachübergreifendes Konzept bei der Versorgung verunfallter geriatrischer Patienten um. Dazu wurden spezielle Screeningverfahren und standardisierte Abläufe etabliert. „ Ziel war es stets, den besonderen Bedürfnissen älterer Patienten gerecht zu werden. Und das ist nur in einem interdisziplinären Ansatz möglich“, sagt die Ärztliche Direktorin der Chirurgischen Klinik, Dr. med. univ. Mascha Trojer.

Ältere Patienten weisen neben der eigentlichen Verletzung häufig mehrere Begleiterkrankungen auf, die adäquat mitbehandelt werden müssen. Die enge Kooperation zwischen Chirurgen und Geriatern in Mühlacker ermöglicht es, auf diese speziellen Herausforderungen angemessen zu reagieren. Ebenso bedarf es schonender, minimal-invasiver Operationsverfahren und spezieller Implantate, um einen osteoporotischen Knochenbruch zu stabilisieren und eine frühe Mobilisation, bereits am ersten Tag, zu ermöglichen. Durch die frühe Mobilisation und Aktivierung tagsüber können typische Komplikationen wie Lungenentzündung, Harnwegsinfekte und das Delir verhindert werden. Das Delir ist ein akuter Verwirrtheitszustand und eine ernstzunehmende Erkrankung, die bereits vor der Operation bestehen oder sich im Laufe des stationären Aufenthalts entwickeln kann. Es gilt, das Delir früh zu erkennen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die zeitnahe operative Versorgung von hüftgelenksnahen Oberschenkelbrüchen um Komplikationen zu vermeiden. „Innerhalb von 24 Stunden sollten die Patienten versorgt werden, und diese Zeitspanne halten wir ein“, so Trojer.

Seit diesem Januar werden wöchentlich fachübergreifende Visiten durchgeführt, gemeinsam mit der Pflege, der Physiotherapie, einem Chirurgen und einem Geriater. „Im Rahmen der interdisziplinären Visite ist es möglich, frühzeitig geriatrische Aspekte miteinzubeziehen, frührehabilitativ tätig zu werden und eine fast immer notwendige geriatrische Rehabilitation im Anschluss nahtlos in die Wege zu leiten. Somit wird bereits ab Beginn des Krankenhausaufenthaltes eine bestmögliche chirurgisch-geriatrische Versorgung gewährleistet“, so Roman Dettmann, Ärztlicher Direktor der Geriatrischen Rehabilitationsklinik.

Durch all die Maßnahmen konnte bereits in den letzten Jahren eine sehr hohe Qualität der Versorgung geriatrischer Patienten erzielt werden. Die Umsetzung der aktuellen gesetzlichen Vorschriften des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA-Richtlinie) in Bezug auf die Versorgung hüftgelenksnaher Oberschenkelbrüche kann die Klinik damit problemlos und vollständig umsetzten.