Ursache

Verantwortlich für Bewegungseinschränkungen am Ellenbogen sind entweder knöcherne, weichteilige, metallische (nach OP’s) oder mögliche Kombination aus den genannten
Ursachen. Einschränkungen in der Bewegungsfreiheit des Ellenbogens sind für den Betroffenen sehr belastend. Massive Einbußen der Lebensqualität können aus dem Verlust der Beweglichkeit resultieren. Die Positionierung der Hand im Raum (greifen von Gegenständen in der Streckung oder Essen, Trinken, Haare machen) funktioniert über den Bewegungswinkel im Ellenbogen und kann durch die angrenzenden Gelenke oder die Wirbelsäule nur bedingt ausgeglichen werden. Viele Patienten mit einer Einschränkung der Beugefähigkeit am Ellenbogen klagen über Nackenschmerzen, da sie ständig versuchen mit dem Kopf der Hand entgegen zu kommen. Häufig kommt es z.B. nach Unfällen und deren Folgen zu Bewegungseinschränkungen unterschiedlicher Ausprägung. Wird die Beweglichkeit nach einer Verletzung des Ellenbogens im Rahmen der konservativen oder operativen Behandlung nicht innerhalb von 4-6 Monaten wieder in das normale Maß hergestellt, verbleiben diese Einschränkungen in aller Regel auf Dauer. Je nach Bewegungsverlust kann dies gut oder gar nicht akzeptiert werden. Nach dem Ablauf des Behandlungszeitfensters bliebt den Patienten dann in aller Regel nur noch die operative Korrektur der Ellenbogensteife.
Hauptursache, neben knöcherner bzw. mechanischer Konflikte, ist eine ausgeprägte Kaspelvernarbung, Fibrose bzw. Arthrofibrose genannt. Für die Patienten fühlt sich der endgradige Stopp des Gelenkes oft wie ein knöchernes Anschlagen an obwohl Weichteile dafür verantwortlich sind. Oft ist das ganze Gelenkvolumen mit dem wuchernden Narbengewebe ausgemauert und verhindert dadurch die Beweglichkeit. Diese weichteiligen Veränderungen im Gelenk lassen sich im Röntgenbild nicht erkennen und im MRT (Kernspintomographie) nur erahnen. Für den Operateur ist die Behandlung dieser sogenannten Arthrofibrose eine sehr anspruchsvolle OP und stellt für den Patienten eine große Anstrengung in der Nachbehandlung dar. Patienten die einmal eine Arthrofibrose entwickelt haben tun sich auch nach einer operativen Behandlung schwer die volle Streckung und Beugung wiederherzustellen. Das erneute Entstehen von Verwachsungen ist leider möglich. Bereits vor der OP muss dies dem Patienten verdeutlicht werden und ein interaktives Behandlungskonzept mit dem Patienten, dem Physiotherapeuten und dem Schmerztherapeuten geschaffen werden. Nur im Team lassen sich gute Ergebnisse erreichen.

(Bild: Streckhemmung vor Beginn der OP)

(Bild: volle Streckung des Ellenbogens nach der OP)